Pink Floyd – Pulse
Das Live-Album Pulse von Pink Floyd aus dem Jahr 1995 gilt als eines der umfassendsten und stimmungsvollsten Konzertaufnahmen der Band und bringt die Magie ihrer Live-Performance aus der Division Bell-Tour eindrucksvoll zum Ausdruck.
Das Album überzeugt durch seine herausragende Klangqualität, die sowohl klar als auch dynamisch ist. Die Abmischung mit dem Q-Sound-Verfahren erzeugt ein beeindruckendes räumliches Klangbild, das den Zuhörer mitten ins Konzert versetzt. Die Band liefert eine musikalisch reife, energetische und emotionale Performance, die die Songs mit viel Leben und Intensität erfüllt. Pink Floyd zeigt auf Pulse eine perfekte Harmonie zwischen den Mitgliedern: David Gilmours ausdrucksstarke Gitarrenarbeit trifft auf Roger Waters’ melodischen Bass, Richard Wrights sphärische Keyboards und Nick Masons präzises Schlagzeugspiel. Das Zusammenspiel wirkt frisch, lebendig und doch souverän. Die Band agiert mit großer Spielfreude und Tiefe, was die Liveperformance besonders macht
Pulse ist kein klassisches Livealbum. Es ist eine Atmosphäre. Ein Schimmer. Ein monumentales Klanggebäude, das sich vor dir aufbaut und dich ganz langsam hineinzieht. Pink Floyd schaffen hier eine Livewelt, die mit fast schon chirurgischer Präzision produziert ist und gleichzeitig voller Emotion steckt.
Schon beim ersten Song spürt man diese Mischung aus moderner Technik und menschlicher Wärme. Die Lichtshow war legendär, aber die Musik trägt alles. David Gilmour spielt Gitarre mit einer Ruhe, die nur entsteht, wenn jemand absolut sicher ist, wer er ist. Jeder Ton sitzt. Jeder Ton hat ein Gewicht. Die Soli wirken wie Gespräche mit dem Publikum.
Das Herzstück von Pulse ist natürlich die beeindruckend gespielte, vollständige Liveversion von The Dark Side of the Moon, die auf der zweiten CD in einem Stück live präsentiert wird. Jahrzehnte nach der ursprünglichen Veröffentlichung wirkt dieses Werk hier wie eine Wiedergeburt. Kein Nostalgietrip, sondern eine reife, glasklare Interpretation. Songs wie Time, Money und Us and Them strahlen eine Würde aus, die fast spirituell ist. Weitere Highlights sind die epische Interpretation von Shine On You Crazy Diamond, die kraftvolle Version von One of These Days. Auch der Rest des Albums zeigt eine Band, die sich perfekt versteht. Richard Wright lässt riesige Teppiche aus Synths und Orgeln entstehen. Die Backgroundsinger tragen eine warme Seele in die Musik. Und die Rhythmussektion legt eine Grundlage, die entspannt und zugleich fest verankert wirkt.
Fazit:
Viele Livealben versuchen, rohe Energie festzuhalten. Pulse macht etwas anderes. Es hält eine Vision fest. Eine Ästhetik. Eine große, cineastische Form von Rockmusik. Es zeigt Pink Floyd als Meister der der Tiefe, des kontrollierten emotionalen Drucks, verbindet technische Perfektion mit einer intensiven Live-Atmosphäre und zeigt die Band in bester Form auf der Höhe ihrer Karriere. Für Fans von Pink Floyd, Progressive Rock und herausragenden Livealben ist Pulse ein unverzichtbares Meisterwerk, das sowohl musikalisch als auch klanglich Maßstäbe setzt.
Für meine Hall of Fame ist Pulse also fast schon Pflicht. Es ist das Livealbum, das beweist, dass Rockmusik auch monumental, meditativ und majestätisch sein kann.
Album Info:
Titel: Pulse
Aufnahme: Aug. – Okt. 1994 Konzerte in London, Modena, Rom und Hannover
Veröffentlichung: 29.05.1995
Label: EMI (Europa)
Produktion: James Guthrie, David Gilmour - Livemitschnitt Analog-Studio „Le Voyageur 11 Mobile
Format: Doppel-CD, Doppel-Cassette, LP-Box mit 4 Vinyl-LP‘s
Chart & Auszeichnungen: Bis 66 Wochen Platz 1 international, 6 x Gold, 18 x Platin
Genre: Progressive Rock, Psychedelic Rock, Art Rock
